Neue Ausstellung startet am 12. Dezember 2015

Plakat-Hilde-Adler-2015-2016Ab dem 12. Dezember 2015 ist in der Weilimdorfer Heimatstube eine neue Ausstellung zu besichtigen: „Hilde Adler – Eine Weilimdorfer Geschichte“. Gezeigt werden Objekte aus dem Nachlass von Frau Hilde Adler, die diese dem Weilimdorfer Heimatkreis geschenkt hat. Weiter wird die Geschichte Ihres Hauses und ihrer Familie dargestellt.

Die Ausstellung ist geöffnet vom
12. Dezember 2015 bis zum 07. Mai 2016
samstags von 15 – 17 Uhr
und nach telefonischer Anmeldung.

 

Kinderferienprogamm: Puppen basteln in der Heimatstube

IMG_2486-puppenbastelnIm Alten Pfarrhaus Weilimdorf konnten Kinder des Kinderferienprogamm für Weilimdorf heuer nicht nur die Marionettenausstellung außerhalb der üblichen Besuchszeiten bestaunen – und anschließend gleich eine eigene Marionette basteln. Heraus kamen Ritter, Paradiesvögel, ein Magier, ein Mensch und Bastler Justus „irgendso ein schräger Vogel“.

IMG_2506-puppenbastelnUrsula Wasmer und Ihre Kollegin Ursel Kern leiteten mit „marionettenhafter“ Geduld die Bastelkids an, wie man aus Stoffen, Wattekugeln, Pappbechern und -hörnchen, verschiedenen Wollknäulen, Nadel & Faden, Holz, Metalldrähten und unzähligen Farbtuben die unterschiedlichsten Figuren mit Leben versehen kann. „Die Kinder mussten zunächst den Kopf gestalten“, so Wasmer. Dieser wurde aus einer größeren Wattekugel zusammengestellt. Mit Knöpfen, Farbe und Wollfäden erhielt die Kugel so ihr Gesicht aus Augen, Nase, Mund und Haaren. Im zweiten Schritt gestalteten die Kinder aus (gefalteten) Tüchern, Filz und kleinen Wattekugeln den Puppenkörper und die Arme. Im letzten Schritt wurden die Figuren mit drei Fäden an einem Holzkreuz aufgehängt. Durch das Verkippen des Kreuzes bzw. dem Ziehen an den Fäden erhalten die Marionetten ihre Fähigkeit sich „zu bewegen“.

IMG_2489-puppenbasteln„Ich bastel einen schwarzen Ritter!“, so Noah, der sich allerdings zum Zeitpunkt der Frage noch sehr viel Gedanken machen musste, wie er das Schwert aus den vorliegenden Materialien basteln kann. Auch sein Freund Joris schnippelte und klebte eifrig an seinem eigenen Ritter. Und während Hanna sich darum kümmerte, das Federkleid ihre „Paradiesvogel“ perfekt an das Pappmaché zu kleben, zeigte Lukas seine Handwerkskunst an einem Menschen als Marionette. Mit einem verschmitzten Grinsen stellte Bastelkind Justus fest, dass er an „irgendso nen schrägen Vogel“ rumbastelt. Iron hingegen gab sich alle Mühe seinen eigenen Magier zu erstellen: „Es wird ein sehr zerstreuter Magier, werden. Er verwechselt immer die Zaubersprüche und es kommt was anderes bei raus als er wollte. Und er kann Reporter, die zuviel Fragen stellen, in Vögel verwandeln!“ Bevor also der Magier am Holzkreuz mit Fäden fertig werden konnte, galt es also für die Pressevertreter schleunigst den Raum zu verlassen.

IMG_2508-puppenbastelnAusstellung „30 Jahre auf Draht mit Marionetten & Co.“ in der Heimatstube

Die Ausstellung mit dem Titel „30 Jahre auf Draht mit Marionetten & Co.“ der „Drahtzieherinnen“ ist übrigens noch vom 19. September bis zum 31. Oktober 2015 geöffnet und kann immer samstags von 15 bis 17 Uhr in der Weillimdorfer Heimatstube, Ditzinger Str. 7, besichtigt werden. Der Eintritt ist frei – der Heimatkreis freut sich jedoch über eine Spende.

Die Drahtzieherinnen im Salvatorgemeindehaus

„Die Drahtzieherinnen“ werden am Samstag, 24. Oktober 2015 um 19.30 Uhr im Salvatorgemeindehaus im Giebel auftreten. Sie spielen „Best of Klemmerle & Co.“ – ein Programm mit Musik, Satire zum Lachen und Nachdenken für Erwachsene.. Karten gibt es im Sportshop Anton im Vorverkauf 10 EUR. Abendkasse 12 EUR.

Text & Fotos: Hans-Martin Goede

Weilimdorfer Heimatstube lässt die Puppen tanzen

Uschi Metzger (links) und Ursula Wasmer (rechts) in der Heimatstube

Uschi Metzger (links) und Ursula Wasmer (rechts) in der Heimatstube

Sie sind seit 30 Jahren auf der Bühne zu Hause und mit viel Liebe zum Detail handgefertigt. Die Marionetten und Figuren von den Puppenspielerinnen „Die Drahtzieherinnen“ haben bereits in vielen Aufführungen mitgespielt. Nun dürfen sie ab Samstag, den 11. April 2015 in der Weilimdorfer Heimatstube besichtigt werden.

Zu sehen sind selbstgefertigte Hand-, Stab- und Fingerpuppen, Marionetten sowie Schattenfiguren. Einige Puppen laden zum Probieren, zum Spielen und Fabulieren ein. Besucher können hier die unterschiedlichsten Spieltechniken kennenlernen. „Eine museale Entdeckung für alle von 5 – 105 Jahren“, so Ursula Wasmer, die Spielleiterin.

Handpuppen der Drahtzieherinnen

Handpuppen der Drahtzieherinnen

Die Ausstellung mit dem Titel „30 Jahre auf Draht mit Marionetten & Co.“ wird am Freitag, den 10. April 2015 um 19.30 Uhr feierlich eröffnet. Und dann dürfen auch die Puppen tanzen und die Drahtzieherinnen geben eine Kostprobe aus ihrem umfangreichen Bühnenprogramm. Am Klavier werden sie von Daniel Sissenich begleitet.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober 2015 geöffnet und kann immer samstags von 15 bis 17 Uhr in der Weillimdorfer Heimatstube, Ditzinger Str. 7, besichtigt werden. In den Sommerferien bleibt die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist frei – der Heimatkreis freut sich jedoch über eine Spende.

Jahresmitgliederversammlung 2015: Vorstand neu gewählt

Jahresmitgliederversammlung des Heimatkreis 2015

Jahresmitgliederversammlung des Heimatkreis 2015

WEILIMDORF (hmg) – Am 24. März 2015 lud der Heimatkreis zur Jahresmitgliederversammlung 2015 in die Ditzinger Straße 7.

Erika Porten berichtete im Rahmen des Tätigkeitsbericht, dass der Verein aktuell 161 Mitglieder hat. Im vergangenen Jahr 2014 wurde im Januar die Ausstellung „Brett vor dem Kopf“ geschlossen, im Mai die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat – Weilimdorf im 1. Weltkrieg“ eröffnet. Insgesamt wurden 12 Ausstellungsführungen angeboten und durchgeführt.

Bericht des Vorstands

Bericht des Vorstands

Ulrike Krawczik führte im März 2014 die Fleckenführungen für Kinder durch. Sie wird sich auch weiterhin um Kinderprogramme kümmern. Für Erwachsene fanden 2014 drei Fleckenführungen statt. Mit Unterstützung des Vereins „Hörnleshasa“ wurde der Osterbrunnen 2014 dekoriert. Im Rahmen des Besuchs von Bürgermeister Werner Wölfe fand die Besichtigung des Ensembles „Altes Rathaus und Schulhaus“, für dessen Erhalt und Sanierung sich der Heimatkreis zusammen mit dem Verein Pro Alt – Weil e.V. einsetzt. Der Mitgliederausflug 2014 ging nach Schorndorf, am 8. November berichtete Erika Porten im Rahmen des „Tag der Stadtgeschichte“ (veranstaltete von der Initiative Stadtgeschichte) über die Arbeit im Stadtbezirk Weilimdorf. Im Herbst 2014 konnte die zweite Auflage des Buches „Weilimdorf im Wandel“ herausgegeben werden. Ulrike Krawczik bot im vergangenen Jahr wieder drei „Lichtkarz“ Abende an.

Nach der einstimmigen Entlastung der Schatzmeisterin und des Vorstandes, blickte Erika Porten auf 14 Jahre Vereinstätigkeit seit 2001 zurück, die Sie eindrucksvoll mit geprägt hat. In Ihre Obhut fielen unzählige Ausstellungen (35 an der Zahl), Einrichtung des Archivs sowie die neue Ausrichtung des Weilimdorfer Heimatblatt, welcher heute als „Flaggschiff des Vereins“ eingestuft wird. Auch organisierte Sie die 20- wie 25-Jahr-Feier des Vereins, der 2016 übrigens 30 Jahre „alt“ wird.

Der neue (und erweiterte) Vorstand des Heimatkreis

Der neue (und erweiterte) Vorstand des Heimatkreis

Bei den Vorstandswahlen ergab sich ein „Generationswechsel“. Da Erika Porten nicht mehr als Vorsitzende antrat, wurde Eberhard Keller (43) einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Stellvertretende Vorsitzende ist nun Erika Porten, auch Ihre Wahl verlief einstimmig. Geschäftsführer bleibt unverändert Bernhard Klar (einstimmig bestätigt). Neu in den Vorstand als Schriftführerin einstimmig gewählt wurde Cornelia Kittlick. Schatzmeisterin Marie-Luise Burkhardt stellte sich nicht mehr zur Wahl, sie bleibt kommissarisch im Amt bis ein(e) Nachfolger(in) gefunden wird.

Neu ins Leben gerufen wurde ein Ausschuss, in dem Alfred Höritzer, Edeltraud John und Ulrich Hörnle mitwirken. Sie wurden einstimmig in ihr Amt gewählt. Als Kassenprüfer wurden einstimmig Ursula Böpple und Heiner Obermayer ins Amt gewählt.

Fotos: Uwe Tommasi (Vorstandsbild), Hans-Martin Goede (Sitzungsbilder)

Benefizkonzert mit dem Christof Altmann Trio: „Ein HERZ für unser HERZSTÜCK“

benefiz-altmannPRO ALT – Weil e.V. lädt ein zum BENEFIZKONZERT des CHRISTOF ALTMANN TRIOS zugunsten der HISTORISCHEN HÄUSER – ALTES RATHAUS & ALTES SCHULHAUS in Weilimdorf am FREITAG, 08.Mai 2015 im LÖWENMARKT von 18:00 bis 20:00 Uhr.

Die Weilemer werden dabei zu Spenden aufgerufen, die vor allem für die Räume der Kindergruppe Regenbogen verwendet werden sollen. Auch gibt es gebackene „Herzchen“ – gespendet von der Weilimdorfer Konditorei Sauter!

PRO ALT – WEIL e.V. setzt sich weiterhin für eine schnelle SANIERUNG der Häuser ein: Die Kindergruppe REGENBOGEN soll weiterhin im ALTEN SCHULHAUS ihre Heimat haben. Der HEIMATKREIS soll im ALTEN RATHAUS zu seinem Museum einen barrierefreien Zugang bekommen – vor allem aber viel mehr Platz haben für Fundus & Archiv. Es sollen Vorträge / Präsentationen/ Seminare zu den verschiedensten Themen in einem entsprechend gut ausgestatteten Raum stattfinden können. Es sind auch Ausstellungen der verschiedensten Art denkbar. Der Heimatkreis wird die Arrestzellen unterm Dach und den Luftschutzkeller betreuen.

Jahresmitgliederversammlung 2015

Am 24. März 2015 veranstaltet der Weilimdorfer Heimatkreis seine Jahresmitgliederversammlung und lädt Sie herzlich dazu ein. Beginn ist um 19.00 Uhr im Raum 1 des Alten Pfarrhauses in der Ditzinger Straße 7.

Die Tagesordnung sieht neben den formalen Dingen Neuwahlen für folgende Ämter vor: Vorsitzender (m/w), stellv. Vorsitzender (m/w), Schatzmeister (m/w), Schriftführer (m/w), Beisitzer (m/w), Kassenprüfer (m/w).

Frau Erika Porten wird sich hier nicht erneut zur Wahl der Vorsitzenden stellen und sich damit von ihrem Amt verabschieden.

Neue Ausstellung in der Heimatstube: „Zwischen Front und Heimat – Weil im Dorf im 1. Weltkrieg

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“

Am 28. Juli 1914 begann in Europa mit der Kriegserklärung von Österreich-Ungarn gegenüber Serbien der 1. Weltkrieg. Es folgte der wohl sinnloseste Krieg der Menschheitsgeschichte, der erst am 11. November 1918 mit dem Waffenstillstand von Compiègne endete. Der Beginn des 1. Weltkrieges jährt sich heuer zum 100sten Mal, der Weilimdorfer Heimatkreis hat diesem Krieg nun eine Ausstellung gewidmet, denn auch Weilimdorf war durch die Folgen des Krieges stark betroffen.

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“: eine Pfeife mit Pickelhaube

Von den rund 3.000 WeilimdorferInnen, die 1914 in „Weil im Dorf“ wohnten, starben 121 junge Mänger in einem sinnlosen Krieg an der West- wie Ostfront. Das Mahnmahl für die Gefallenen steht noch heute an der Oswaldkirche. In der Inschrift sind viele Familiennamen aus Weilimdorf zu lesen, die es noch heute gibt, sei es als Familie – oder Straßennamen.

Nach 100 Jahren gibt es immer noch Notizen, Briefe und Dokumente, die viele Einzelschicksale erfahren lassen, insbesondere Elend, Leid und Verzweiflung.

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“

Der Weilimdorfer Heimatkreis öffnet nun vom 10. Mai 2014 bis 31. Januar 2015 seine Heimatstube für historische Zeitdokumente, die Weilimdorfer Familien zur Verfügung gestellt haben. Drei Männer aus Weilimdorf führten damals sehr ausführliche Dokumentationen der Kriegsgeschehnisse, die nun in der Ausstellung auch zu sehen sind: von Jakob Mauser, Gottlob Staiger und Fritz Hornberger.

„Wir waren erstaunt, wieviele Angebote an Material und Dokumenten wir nach dem Suchaufruf aus Weilimdorf erhielten!“, erzählt Erika Porten vom Heimatkreis. Bis in diese Woche hinein gab es Anrufe, deren Angebote an Material sie aber mittlerweile ablehnen muss, die Ausstellung ist umfangreich und dokumentiert das Leben hier vor Ort und an den Fronten durch die Berichte der drei Soldaten.

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“

Insbesondere das umfangreiche Tagebuch von Jakob Mauser bot viele Einblicke in die Zeit vor 100 Jahren. Erika Porten und der Historiker Reinhard Müller brauchen mehr als 40 Stunden für die Übersetzung der Texte ins heutige Deutsch, da die altdeutsche Schrift für die Menschen von heute kaum zu lesen ist. „Diese Einblicke in die Gedankenwelt der Menschen von damals zeigte mir auf, dass es wohl der sinnloseste Krieg war den es je gab. Man bekommt einfach nur das Grauen“, so Erika Porten nachdenklich. Auch sie selbst erinnert sich an ihre mittlerweile verstorbene Mutter, die bei ihrem 80. Geburtstag sagte: „Der zweite Weltkrieg war schlimm, da ich meinen Mann verlor. Aber der 1. Weltkrieg war schlimmer mit dem ständigen Hunger!“. Und so sind in der Heimatstube auch alte Bücher von vor 100 Jahren zu sehen wie „Kriegskochbuch“ oder „Die sparsame Löfflerin“ mit Rezepten wie man aus „nichts“ noch etwas zu essen „zaubern“ kann.

Blick in die Ausstellung "Zwischen Front und Heimat"

Blick in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“

Eine Folge des 1. Weltkrieges für Weilimdorf war übrigens auch die Durlehau-Siedlung, sie entstand nach dem Krieg für die „Kriegsversehrten“, die seelisch und körperlich verkrüppelten Soldaten und ihre Familien. Und aus der Oswaldkirche wurden zwei der drei Glocken abgeholt und zu Kanonen wie Munition eingeschmolzen und umgearbeitet.

Parallel zur Ausstellung in der Heimatstube erscheint auch das neue Heimatblatt Nr. 36 „Zwischen Front und Heimat“, das gegen eine Schutzgebühr von 1 Euro an den bekannten Auslagestellen erstanden werden kann. Die Ausstellung in der Heimatstube wird am 9. Mai 2014 um 19.30 Uhr im Alten Rathaus in der Ditzinger Str. 7 durch Erika Porten eröffnet.

Erika Porten vom Heimatkreis mit einer Pfeife von vor 100 Jahren, die eine spielerische "Pickelhaube" hat

Erika Porten vom Heimatkreis mit einer Pfeife von vor 100 Jahren, die eine spielerische „Pickelhaube“ hat

Fotos (Hans-Martin Goede): Blicke in die Ausstellung „Zwischen Front und Heimat“; Erika Porten vom Heimatkreis mit einer Pfeife von vor 100 Jahren, die eine spielerische „Pickelhaube“ hat;

Gruppenfoto mit Alfred Höritzer (Gestaltung der Ausstellung), Cornelia Kittlick (Pressesprecherin des Heimatkreis), Erika Porten und Reinhard Müller (begleitender Historiker).

 

Alfred Höritzer (Gestaltung der Ausstellung), Cornelia Kittlick (Pressesprecherin des Heimatkreis), Erika Porten und Reinhard Müller (begleitender Historiker)

Alfred Höritzer (Gestaltung der Ausstellung), Cornelia Kittlick (Pressesprecherin des Heimatkreis), Erika Porten und Reinhard Müller (begleitender Historiker)

Der Weilimdorfer Osterbrunnen 2014

Weilimdorfer Osterbrunnen 2014

Weilimdorfer Osterbrunnen 2014

Wir wissen alle, dass ein Mensch lang Zeit ohne feste Nahrung auskommen kann, aber nicht ohne Wasser. Ohne Wasser gibt es kein Leben und erst das Wasser machte die Erde fruchtbar. Über viele Jahrtausende hinweg wurden an Quellen Heiligtümer und Tempel gebaut worden, weil das Wasser für die Menschen der Vor- und Frühzeit heilend wirkte und weil es den Körper, aber auch die Seele reinigte. Diese Vorstellung finden wir z.B. auch in der christlichen Taufe und heilen hilft das Wasser noch heute, wenn man allein an die vielen Thermalquellen unseres Landes denkt.

Für die Kelten, die vor 2500 Jahren hier lebten, war das Wasser ein Geschenk der unterirdischen Mächte des Erdinneren. Überall an ihren Wohnorten fand man in Quellen und Brunnen Votivgaben als Zeichen der Verehrung. Diese Verehrung und der Dank für sauberes Wasser finden wir noch heute bei vielen Völkern. In Oberfranken begann man um 1900 nach der Reinigung der Brunnenstuben im Frühjahr die Brunnen als Dank für sauberes Wasser mit Grün und Ostereiern zu schmücken. Das Grün steht mit den Zweigen von Buchsbaum, Eibe, Wacholder und Weide als Symbol für Leben, Tod und Heilung, die Ostereier für Fruchtbarkeit und Erneuerung.

Bis zum Anschluss an die Strohgäu-Wasserleitung 1907 haben die Bürger von Weilimdorf ihr Trinkwasser ausschließlich aus 26 Brunnen gedeckt, die sich auf Gemeinde- aber auch privatem Gelände befanden. Gemeinschaftlich trugen sie Sorge für das Reinigen der Brunnenstuben, damit das Wasser nicht durch Bakterien und Vibrionen verunreinigt wurde.

In einer Zeit, in der das Wasser auch bei uns immer kostbarer wird, nimmt der Weilimdorfer Heimatkreis die oberfränkische Tradition auf um damit auf die drängenden Fragen der Zukunft des Wassers hinzuweisen. 2011 hat Frau Birgit Breuel mit ihrer Osterbrunnen-Initative für den Weilimdorfer Heimatkreis eine volkskundliche Tradition geschaffen. In diesem Jahr wurde der Hörnleshas-Brunnen nun gemeinsam von Heimatkreis und der Narrenzunft „Hörnleshasen“ geschmückt.

Vielen Dank für die Unterstützung!

Vielen Dank für die Unterstützung!

Wir danken der Narrenzunft für die tatkräftige Hilfe der Damen Pallas und Haug und den Heimatkreislern Frau Böpple, Herrn Dr. Grötzinger und Frau Munkelt sowie Fred Höritzer, der als Bindeglied zwischen beiden Vereinen die Zusammenarbeit begründet hat. Bis einschließlich dem „Weißen Sonntag“ am 27. April 2014 präsentiert sich nun der Brunnen geschmückt und soll zum Nachdenken über den Umgang mit Wasser anregen.

 

Neues vom Heimatkreis zum Jahresbeginn!

Logo des Weilimdorfer Heimatkreis e.V.

Logo des Weilimdorfer Heimatkreis e.V.

Am Samstag, dem 11. Januar 2014, führt Erika Porten in der Heimatstube, Ditzinger Straße 7 um 15.30 Uhr durch die Ausstellung “ Brett vorm Kopf? – Volkspoesie auf Holz -“ . Dauer ca. 45 min, Teilnahme kostenlos.

Weiter wendet sich der Heimatkreis an alle geschichtsinteressierten Einwohner von Weilimdorf und bitten um ihre Mithilfe: Der Heimatkreis sucht Angehörige der Lore Ruisinger, die als Kleinkind in der Dachtlerstraße 5 wohnte und im Alter von drei Jahren ein Opfer der Kindereuthanasie des NS-Regimes wurde. Zu ihrem Andenken soll ein Stolperstein verlegt werden.

Für den Sommer 2014 plant die Heimatstube eine Ausstellung zum 1. Weltkrieg und sucht dazu noch Ehrenzeichen, Briefe, Dokumente und Fotos sowie sonstige Andenken aus dieser Zeit. Dazu bitten wir um Nachricht unter der Tel.-Nr. 83 42 43.

Die Druckschrift von Frau Hella Pflantz “ Das Leben in einem württembergischen Dorf nach den Kirchenkonventsprotokollen von 1776 bis 1804″ wird samstags von 15 – 17 Uhr in der Heimatstube verkauft. In ihr wird die politische und soziale Situation der Weilimdorfer Bewohner dieser Zeit dargestellt. Zusätzlich liegt das Buch jetzt auch im Bürgerservice des Bezirksrathauses zum Verkauf auf und kostet 12.- €.

Neues Buch aus Weilimdorf: Aus dem Leben des 18. Jahrhunderts geplaudert

Titelcover des neuen Buches vom Weilimdorfer Heimatkreis

Titelcover des neuen Buches vom Weilimdorfer Heimatkreis

Der Weilimdorfer Heimatkreis e.V. konnte in diesem Jahr wieder etwas besonderes in Weilimdorf aus dem Schlaf der Geschichte erwecken: Erika Porten lernte Anfang des Jahres zufällig Hella Pflantz kennen, über viele Jahre hinweg Lehrerin an der Wolfbusch- und Engelbergschule. Die heute 86jährige schrieb 1953 ihre „Jahresarbeit“ zu den Weilimdorfer „Kirchenkonventionsprotokollen von 1776 bis 1804“.

Diese „Jahresarbeit“ war damals notwendig, um die Zulassung zur zweiten Dienstprüfung zu erhalten, um als LehrerIn arbeiten zu können. „Ich hatte die Arbeit damals in der engen Feuerbacher Wohnung geschrieben – wer sie mir aber auf der Schreibmaschine geschrieben hat, weiss ich heute nicht mehr.“, erinnert sich Hella Pflantz bei der Buchpräsentation zusammen mit Erika Porten in der Weilimdorfer Heimatstube an diesem sonnig-kalten Wintertag im November.

Hella Pflantz (rechts) zusammen mit Erika Porten (links) bei der Buchpräsentation in der Heimatstube

Hella Pflantz (rechts) zusammen mit Erika Porten (links) bei der Buchpräsentation in der Heimatstube

„Ich erhielt immerhin die Benotung GUT für diese Arbeit!“, schmunzelte Pflantz. Auf das Thema „Das Leben in einem württembergischen Dorf am Ende des 18. Jahrhunderts. Nach den Kirchenkonventionsprotokollen von 1776 bis 1804“ wurde sie durch den Volkskundler Helmut Dölker aufmerksam gemacht. Sie forschte daher im Gemeindehaus in der Ludmannstraße nach Unterlagen, konnte die Kirchenkonventionsprotokolle „auf guten Glauben“ ohne Unterschrift mitnehmen und für Ihre Arbeit nutzen. Diese bestand darin, die handschriftlichen Texte aus dem Altdeutsch in das neue Deutsch zu bringen, Zusammenhänge herzustellen und mit neuen Formulierungen miteinander zu verbinden.

Kirchenkonventionsprotokolle waren in der Zeit des 18. Jahrhunderts die „Tagebücher“ einer jeden Gemeinde. Pfarrer, Schultheiß und wichtige Personen des Ortes trafen sich regelmäßig, um wichtige Dinge zu besprechen, Beratungen durchzuführen, Straftäter zu ermitteln und Urteile zu fällen sowie kleine Strafen zu verhängen. All dies wurde protokolliert. Es ist ein Blick in die sozialen Strukturen des alten „Weil im Dorf“: berichtet wird von Liebschaften, Geschäften, Handel – und auch von Selbstmorden. So ist zu lesen: „Im April 1774 hatte sich der Casus tragicus ereignet, daß die 22jährige Christiane Magdalena Schönwalters – übrigens des Hanß Jörg Schönwalters Tochter – sich in den ¼ Stunde entfernt gelegenen Tachensee gestürzt und elendiglich ersäuft hat.“ Ebenso erfährt man, dass 1791 die Schulbibliothek eingerichtet wurde – die aber zunächst nur aus 3 Büchern bestand. Tragendes Element der Kirchenkonventionsprotokolle war auch die „Lichtkärz“ in Weil im Dorf. Diese wird durch den Heimatkreis auch heute wieder angeboten und erfreut sich bei Jung und Alt großer Beliebtheit.

Das Buch erscheint in einer Erstauflage von 500 Exemplaren und wird erstmals auf dem Weilimdorfer Weihnachtsmarkt am 30. November und 1. Dezember 2013 zum Subscriptionspreis von 9,50 Euro angeboten. Anschließend ist das Buch über den Heimatkreis erhältlich, alle Infos gibt es auch unter www.weilimdorfer-heimatkreis.de.

Hella Pflantz kann sich nun nach Erscheinen des Buches auch vorstellen, wieder „aktiv“ in den Schuldienst zu gehen und als Projektarbeit mit den Kindern sich über das Leben in Weilimdorf vor über 200 Jahren zu unterhalten. Immerhin hat sich in jungen Jahren mehr Kinder unterrichtet als heutzutage vorstellbar: „78 Schüler hatte ich gleichzeitig im Physikunterrricht vor mir!“, erinnerte sich die Lehrerin – es war eine vierte Klasse.